Die Entwicklung des Segenthauer Schulwesens

 

Zur Zeit der Ansiedlung gab es kein Schulgebäude, der Unterricht wurde von einem Lehrer in deutscher Muttersprache in einem Bauernhaus abgehalten. Nachdem die Gemeinde drei Gebäude erbauen ließ, wirkten jahrzehntelang drei Lehrkräfte an der Schule.

 

 

1778 besuchten 90 Kinder die Schule, 1788/89 waren es 75 bis 1810/11 wuchs die Schülerzahl fast auf das Doppelte, nämlich 130 Schüler und 1843/44 stieg sie auf 211. Die höchste Schülerzahl wurde 1912/13 mit 331 Schulpflichtigen registriert. Die ersten Lehrer waren Peter Fornier (1778), Michael Natter (1778/79), Dominik Schmid (1784-89), Jakob Schuckmann (1789/90) und Sebastian Becker (1815-1820). Der Unterricht war bis zum Ausgleich in deutscher, danach bis Ende

 

des 1. Weltkrieges in ungarischer Sprache. Auch blieb die Schule bis zum Jahre 1947 eine konfessionelle Gemeindeschule. Durch die Machtergreifung der Kommunisten wurde im Zuge der Schulreform von 1948 die Schule verstaatlicht, das gesamte Vermögen eingezogen und der Unterricht von der Kirche getrennt. Erhalten blieb die deutsche Grundschule als Abteilung der rumänischen Volksschule. Durch die Rückkehr der Lehrer Mathias Roth und Franz Kühn aus der Kriegsgefangenschaft kehrte ab dem Schuljahr 1949/50 wieder Kontinuität in den Schulalltag ein und es wurde ein ordentlicher Schulbetrieb gewährleistet.

 

Die Schüler der 5. - 7. Klassen wurden hingegen in rumänische Klassen eingegliedert oder konnten die deutsche Schule in Engelsbrunn besuchen. Nicht selten wurden die Eltern seitens des rumänischen Schulleiters und anderen Aktivisten unter Druck gesetzt, ihre Kinder in den 2. Zyklus der rumänischen Volksschule einzuschreiben. Unter den politisch günstigen Voraussetzungen für die nationalen Minderheiten in den 60er Jahren war es nicht allzu schwierig, bei einer entsprechenden Anzahl von Schülern, deutsche Klassen zu eröffnen.
So gelang es nach langem Bemühen der Eltern, im Schuljahr 1965/66 eine 5. Klasse mit deutscher Muttersprache einzurichten. Somit war der Grundstein für die Gründung des deutschen 2. Zyklus gelegt ( später Achtklassenschule) und der Unterricht für die Klassen 1 - 8 in deutscher Sprache gewährleistet. Da bereits in den vorherigen Jahren nicht genügend Klassenräume zur Verfügung standen, erfolgte 1964-67 ein Erweiterungsbau für deutsche und rumänische Schüler. Durch rückläufige Schülerzahlen begann im Schuljahr 1980/81 die allmähliche Auflösung des deutschen zweiten Zyklus. Die Grundschule blieb als Simultanunterricht bis 1991 bestehen, da im Durchschnitt nur noch drei Schüler pro Klasse eingeschrieben waren.